Die psychotherapeutische Beziehung - ein Arbeitsbündnis
Eine gute Beziehung zwischen Patient und Psychotherapeut ist einer der potentesten Wirkfaktoren von Psychotherapie.
Eine gute therapeutische Beziehung bzw. ein gutes therapeutisches Arbeitsbündnis ist Voraussetzung für Selbstreflexion sowie für die Anwendung von therapeutischen Strategien. Die psychotherapeutische Beziehung kann als soziales „Lernfeld“ gesehen werden, in welchem wichtige Einsichten über das eigene Beziehungsverhalten gewonnen sowie neue Erfahrungen gemacht werden können. Beziehungsbereitschaft sowie soziale Kompetenz gelten demnach in der Verhaltenstherapie als die wichtigsten Ressourcen.
Besondere Bedeutung kommt dieser Kompetenz im Aufbau einer therapeutischen Beziehung zu. Hier gilt es herauszufinden, mit welchen Beziehungsangeboten dem Patienten geholfen werden kann und mit welchen Schwierigkeiten dieser beim Aufbau des Arbeitsbündnisses in der Therapie zu kämpfen haben wird.
Ein Verhaltenstherapeut reflektiert deswegen sowohl zu Beginn als auch während des gesamten Therapieprozesses welche Formen der Beziehungsgestaltung einem bestimmten Patienten, zu einem bestimmten Zeitpunkt der Behandlung innerhalb eines spezifischen Settings und unter Einsatz jeweils spezifischer Methoden eine Veränderung ermöglichen.
In der Verhaltenstherapie bedeutet eine gute Patient-Therapeut-Beziehung eine vertrauensvolle Grundhaltung der Patienten gegenüber ihrer Therapeutin.
In der Verhaltenstherapie nimmt der Therapeut die Rolle des professionellen Helfers ein. Er bietet Hilfe zur Selbsthilfe im Sinne eines Verbündeten des Patienten bzw. Änderungsassistenten.
Ein Psychotherapeut arbeitet dabei stets im Rahmen berufsständischer, ethischer sowie rechtlicher Vorgaben.